Die Sache mit dem A-plus-plus-plus: TÜV Rheinland fordert zügige Harmonisierung bei Energie-Effizienz-Klassen

Aktuelle Forsa-Umfrage / Mehr Transparenz für Endverbraucher, Handel und Industrie / Appell an EU-Gesetzgebung ‎

Pressemeldung der Firma TÜV Rheinland

Die deutschen Endverbraucher orientieren sich beim Kauf von Elektrohaushaltsprodukten sehr stark an deren Energie-Effizienz. Dies bestätigt die aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von TÜV Rheinland. Die renommierten Marktforscher hatten im Vorfeld der Internationalen Funkausstellung IFA in Berlin 1000 Personen über 18 Jahren befragt. 40 Prozent der Befragten orientierten sich sehr stark, weitere 44 Prozent stark an den Energie-Effizienz-Klassen. „Eine weitere wichtige Erkenntnis der Befragung ist, dass es noch an der Verständlichkeit der Energie-Effizienz-Klassen mangelt“, resümiert Prof. Dr. Ralf Wilde, Bereichsvorstand Produkte bei TÜV Rheinland. Beinahe jeder Fünfte (19 Prozent) der Befragten zeigte diese Verunsicherung, bei den über 60jährigen sogar jeder Vierte. „Aus unserer Sicht ist für die Endverbraucher nur schwer nachvollziehbar, warum die Einstufung in die Effizienz-Klassen über alle Produktgruppen hinweg nicht stringent durchgezogen wird. Sie können zwar heute einen Kühlschrank mit den drei Plus hinter dem A erwerben, bei den ebenfalls Deklarierungspflichtigen Dunstabzugshauben und Staubsaugern gibt es diese Einteilung nicht, sie enden aktuell in Klasse A.“ Und die Verwirrung wird noch größer: Die Dunstabzugshauben können ab 2016 bereits das begehrte Plus hinter dem A bekommen, bei den Staubsaugern dauert es ein Jahr länger. Im gleichen Jahr 2017 können die Fernsehgeräte aber schon mit einem A plus plus deklariert werden. „Hier sollte die europäische Gesetzgebung schnellstmöglich nachbessern, insbesondere vor dem Hintergrund, dass weitere Produktgruppen in die Energie-Effizienz-Klassen aufgenommen werden“, so Wilde.

Energie-Effizienz-Klassen wichtiges Kaufkriterium

Bereits in den vergangenen Jahren hatte die Deutsche Energie Agentur (dena) das Verbraucherverhalten in Sachen Energie-Effizienz-Klassen untersucht. Die Studie aus dem Jahr 2013 zeigte eindrucksvoll, dass die Bekanntheit der Energie-Effizienz-Klassen von 2003 auf 2013 deutlich gestiegen ist. Während 2003 noch 52 Prozent der Befragten das System der Energie-Effizienz-Klassen kannten, waren es 2013 bereits 84 Prozent. Doch die aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von TÜV Rheinland geht noch einen Schritt weiter. Acht von zehn Befragten gaben an, dass sie beim Kauf elektrischer Haushaltsgeräte stark bzw. sehr stark auf die Energie-Effizienz-Klassen achten. Diese stellen somit ein wichtiges Kaufkriterium dar. „Wen wundert es. Ein Gerät, dass sehr effizient ist, schützt die Umwelt und entlastet den Geldbeutel“, so Prof. Wilde. „Wir sind mit unserem Energiemix bei der deutschen Energiegewinnung wegweisend, dennoch ist und bleibt der sorgsame Umgang mit Energie das A und O.“

Optimierungsbedarf bei der Darstellung

Langlebigkeit gleich Umweltschutz lautete bisher die Formel in der Betrachtung von Elektrogeräten. „Ein Kühlschrank sollte mindestens zehn Jahre halten, eine Waschmaschine gerne auch fünf Jahre länger“, erklärt Prof. Wilde. „Wenn wir uns aber die Entwicklung beispielsweise bei den Kühlschränken anschauen, ist ein Wechsel zu einem neuen Gerät oftmals früher angeraten – und zwar aus umwelt- und wirtschaftlichen Erwägungen. Denn die Innovationskraft der letzten Jahre war so groß, dass die Energiebilanz der neuen Gerätegeneration alte Modelle bisweilen wie „Dinosaurier“ ausschauen lässt.“ Die Produktexperten von TÜV Rheinland sehen daher auch Änderungsbedarf bei der grafischen Darstellung der Energie-Effizienz-Klassen. „Vielfach schmücken sich Geräte lange Zeit mit einem Label, obwohl sich die technischen Anforderungen und Grundlagen bereits verändert haben, eventuell viel strenger geworden sind. Daher sollten, egal auf welchem Wege dem Endverbraucher ein Produkt angeboten wird, die Energie-Effizienz-Klasse und die Jahreskennzahl, wann diese Einstufung erfolgt ist, deutlich erkennbar sein. Zusammen mit der Harmonisierung der Energie-Effizienz-Klassen über alle Produktgruppen hinweg würde dies der Industrie, dem Handel und den Endverbrauchern eine eindeutige und verständliche Orientierung geben“, so Prof. Wilde.



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